Dienstag, 31. Januar 2017

(#Fabian Römer - Nach dir (Anna)) / #A great big world - Say something



Hallo Menschen!

Ich weiß, es ist bereits eine Weile her, dass ich euch das letzte Mal von Caro und ihren Briefen berichtet habe, aber ich hatte viel zu tun. Manchmal muss man eben auch ein paar Minuten seinem Studium widmen :) Der nächste Brief ist mal wieder ein buntes Sammelsurium an verschiedenen Themen.
„Als erstes sag ich heute mal etwas zu den Liedern. Das erste steht in Klammern, da es das nicht auf Youtube gibt (ich sehe gerade, gibt es doch….) und zum anderen, da man sich auf das Lied einlassen muss. Aber ich liebe das Lied und den Text erst recht! Und das zweite Lied ist aus meinem absoluten Lieblingsfilm – ‚Wenn ich bleibe‘ ❤ Ich habe den Film mit Sicherheit 30 mal gesehen und weine trotzdem jedes Mal…“

Endlich erfahren wir mal, was sich Caro bei den Liedern gedacht hat, mit denen sie ihre Briefe betitelt.
„Ich hasse es momentan in die Schule zu gehen. [Jonas] ist […] gerade in der 13. Stufe. Er hat seine Abi-Prüfungen geschrieben, aber jetzt müssen alle nochmal 5-6 Wochen in die Schule. […] Ich habe solche Angst, ihm zu begegnen!! Immer wenn ich Leute sehe, die mit ihm im Leistungskurs sind, renne ich förmlich weg…“

Vielleicht mag sich da der ein oder andere mehr auskennen als ich, aber ich würde sagen, dass dieses Gefühl natürlich ist. Eine Begegnung mit ihm würde ja eine ungewollte Konfrontation zur Folge haben. Unangenehme Situation, peinliches Schweigen oder was man sonst noch alles verbocken kann. Da ist es nur logisch, dass du darauf keine Lust hast. Vermutlich ist es auch für ihn nicht förderlich, dich ständig zu sehen, wo er doch von dir loskommen soll.

Caro hat Julia von David erzählt, dem Jungen, den sie bei der Blutspendenaktion besuchen wollte. Julia meinte auch, es wäre eine gute Idee dahin zu gehen, um sich ein Bild von ihm machen zu können. Als die zwei dann da waren und David den Raum betreten hat, schien Julia sehr skeptisch zu sein.
„ ‚Oh Gott, dein Ernst?! Das soll der Prinz auf dem weißen Pferd sein??!‘ Jaa, genau das sagte ihr Blick! Mir war das dann erstmal voll unangenehm, aber okay. Er hat sein Zeug abgestellt, Julia und ich haben weitergeredet und dann hat David mich angeschaut, mir zugelächelt, gewunken und Hallo gesagt :3 Von sich aus, das heißt, er kann sich an mich erinnern! Wir hatten dann […] die gleiche Aufgabe […] und da hat er auch gesagt, dass wir uns ja schon einige Male begegnet sind :3 Mich freut das echt :D“

Nachdem David dann wieder weg war, hat auch Julia gesagt, dass sie versteht, was Caro an ihm findet. Das hat sie am meisten gefreut.

Wechsel zum Thema „Langfristige Entscheidungen“. Caro ist momentan wieder richtig gut drauf. Das ist auf der einen Seite ganz schön. Auf der anderen Seite weiß sie, dass das vor einem Monat noch anders war. Und auch in 2 Monaten könnte es wieder genauso sein. Das kann sie leider nicht vorhersehen. Caro würde nämlich gern auf ein Festival gehen und müsste dafür aber langsam mal die Karten kaufen. Aber wer sagt denn, dass sie zu der Zeit des Festivals immer noch gut drauf ist, und nicht lieber allein wäre? Die Angst ist begründet. Bei längerfristigen Entscheidungen muss man immer pokern. Es kann immer so viel dazwischenkommen. Das betrifft nicht nur Festivals, sondern auch Berufsentscheidungen. Der Menschliche Geist ist ständig im Wandel. Was, wenn mir nach dem Studium meine Fachrichtung gar keinen Spaß mehr macht? Das betrifft alles. Was, wenn ich für einen Beruf wegziehen muss? Die kleinsten Veränderungen können die größten Auswirkungen haben. Bei mir wäre die Devise: Setz auf Spaß. Kauf dir die Karte, wenn dann das Festival ist und du hast keine Lust, dann kannst du die Karte immer noch loswerden. Solltest du aber keine Karte kaufen, und dann trotzdem mitwollen, dann sieht das schwieriger aus. Und ich glaube mitwollen und nicht können ist schlimmer als absagen, weil schlechte Phase.

Ich hab Euch ja am 22. Januar dieses Jahres bereits verraten, dass Caros Oma Krebs hat. Jetzt ist es soweit, dass sie wohl nur noch wenige Monate zu leben hat. Caros Großeltern sind leider nie mit ihr in den Urlaub gefahren, weil die ihnen die Verantwortung mit Caros Diabetes anscheinend zu viel war.

„Aber nichtsdestotrotz hab ich meine Oma total lieb und ich weiß echt nicht, was mein Opa danach machen will… Die 2 gehören einfach zusammen. Und ich bin ehrlich. Ich weiß auch nicht, wie ich damit umgehen soll. Meine Mutter will jetzt nochmal mit mir zu ihr fahren, aber ich wei0ß einfach nicht, wie ich dann mit ihr umgehen soll. Ja, ganz natürlich… Aber mmh :/“

Das ist ein schwieriges Thema. Ich würde tatsächlich versuchen, so natürlich wie möglich mit ihr umzugehen. Wenn sie etwas erzählen will, darüber reden will, dann tut sie das von allein. Ansonsten reicht es, für sie da zu sein. Mehr kannst auch du nicht tun, und das ist schon das Beste, was du tun kannst.
„Jetzt fängt wieder die Zeit an, in der ich viel zu viel vor habe. Ich will mich auf keinen Fall beschweren, ich hätte Stress, ich genieße das relativ, aber ich hab einfach immer was vor und dann kommen wichtige Dinge, Termine, die ich noch irgendwo unterkriegen will, aber ich weiß einfach nicht wo! Also wann. Aber eigentlich passt es am Ende ja doch immer…“

Hier erinnert mich Caro schon wieder an mich. Ich hab auch die ganze Woche vollgepackt und eigentlich nie wirklich Zeit, wenn dann spontan. Aber ich brauch das, genau wie Caro. Und es freut mich immer, wenn ein Termin genau zwischen zwei andere passt :) Ich hätte Sekretärin werden sollen!

„Übrigens nochmal kurz zu David: Ich fand’s zwar jetzt cool, ihn wiederzusehen, was mir auch nur nochmal gezeigt hat, wie sympathisch er ist, aber mal ehrlich… Was habe ich mir denn erhofft? Jetzt sehen wir und wahrscheinlich schon wieder ewig nicht. Ich könnte theoretisch seine Handynummer bekommen, weil ich Freunde und Klassenkameraden von ihm kenne, aber… 1. Wüsste ich nicht, was ich ihm dann schreiben soll und 2. Käme das schon seeehr komisch, weil er mir ja seine Nummer nicht gegeben hat… Aber er kennt, soweit ich weiß, nicht mal meinen Namen, weshalb von ihm eher nichts kommen wird. Ach mann. Ich schäme mich gerade dafür, dass David in dem Brief eine größere Rolle spielt als meine Oma. Tut mir Leid.“

Okay, zum einen kannst du ihm ruhig schreiben. Jungs finden das normalerweise nicht schlimm. Er würde dir bestimmt auch schreiben, wenn er wüsste, wie du heißt :D Zum anderen: Sei mal nicht so pessimistisch, so kenn ich dich gar nicht! Ein weiser alter Mann sagte einmal: „Es ist besser, etwas zu versuchen und es dann zu verdaddeln, als etwas gar nicht erst versucht zu haben.“ Denn dann hat man überhaupt erst eine Chance auf das gewünschte Ergebnis.

Zum Abschluss gibt uns Caro noch ein paar Zitate mit auf den Weg.

„Ohne lieben, lachen, weinen ist das Leben selbst wie sterben.“

„It doesn’t make you crazy – just different. There’s nothing wrong with being different.”
[Es macht dich nciht verrückt, nur anders. Es ist nichts falsch daran, anders zu sein.]

„Nothing but blue skies from now on.“
[Von nun an nur noch blaue Himmel.]

“I believe in ordinary acts of bravery, in the courage that drives one person to stand up for another.”
[Ich glaube an normale Taten aus Tapferkeit, an den Mut, der einen dazu bringt, sich für jemanden einzusetzen.]

“In kürzester Zeit werden wir alles vergessen, was wir irgendwann einmal wollten, und an das Leben gewöhnen, das uns gegeben ist.”

„Aber ich habe lieber Schmerzen, als unechtes Glück.“

“We looked up at each other and our eyes touched, closer than can get even with skin.“
[Wir sahen einander an und unsere Augen berührten sich, näher, als es mit Haut möglich wäre.]

„My intention is that we’ll never get too old to remember who we are right now, together.”
[Mein Ansicht ist, dass wir niemals zu alt dafür sind, uns daran zu erinnern, wer wir jetzt in diesem Moment zusammen sind.]

Vielen Dank fürs Lesen, machts gut und bis zum nächsten Mal,

Caro und Chris




Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen