Montag, 23. Januar 2017

#Astrid S - Hurts so good


Hallo Menschen!

Caro findet, sie sei im letzten Brief etwas emotional geworden und wollte das so nicht stehen lassen. Sie hat ihr Leben ziemlich schlecht dastehen lassen, obwohl es doch eigentlich auch Potenzial hat, das sie nutzen möchte. Deswegen befasst sich der heutige Brief mit Caros schönen Erlebnissen! Ich werde heute eher weniger kommentieren und Euch Caros schönste Momente erleben und genießen lassen :) Viel Spaß!

„Da war zum Beispiel diese eine Sommernacht… Lina und ich waren tanzen und sind danach zu Laura gegangen, die da schon mit ihrem Freund zusammen war, weshalb wir selten unter uns waren. Wir kamen auf die tolle Idee, auf dem Trampolin im Garten zu schlafen und als wir dann da so lagen, haben wir so ehrlich und offen geredet wie schon lange nicht mehr. Der Himmel war ganz klar und es war Sternschnuppenzeit – wie im Film! Und dann haben wir einen Stern zusammen benannt und jedes Mal, wenn ich nachts in den Himmel schaue, seh ich den Stern Sisyphus.“

„Ich mal dir mal auf, wo er liegt. Du musst nur den großen Wagen suchen und wenn du quasi den Lenker des Wagens (oder den Schwanz des großen Bärens) verlängerst, der zeigt dann direkt auf einen hell leuchtenden Stern. Et voilà, c’est Sisyphus! :)“



„Eine andere aufregende Sommernacht war im selben Jahr […]. Wir waren ca… 8 Leute und hatten Nachts Lust, noch etwas zu machen. Als erstes sind wir in ein uraltes Haus eingestiegen, das mittlerweile auch abgerissen ist. Peinlich: Weil wir dabei über ein sehr hohes Tor klettern mussten, ist meine Hose an einer ziemlich unpraktischen Stelle gerissen. Danach sind wir weiter auf den Schulhof der Behindertenschule der Stadt – man, das ist so ein cooler Schulhof! Danach haben wir uns in den Garten der Stadtverwaltung geschlichen und haben uns dort in diese schöne kleine Hütte gesetzt und das Leben genossen. […] Ich gebe zu, das klingt im Nachhinein sehr kriminell und alles, […] aber ich hatte in dieser Nacht definitiv Spaß!“


„Danach haben wir uns in den Garten der Stadtverwaltung geschlichen und haben uns dort in diese schöne kleine Hütte gesetzt und das Leben genossen.“





„Ooh, und der 5. Dezember 2014, unvergesslich! Der Abschlussball von meinem ersten Tanzkurs, welcher für die meisten ein Desaster ist. Bei mir versprach das nicht anders zu werden, da ich in der Woche vorher noch immer keinen Partner hatte. Aber das war gut so, denn während alle anderen dann Partner aus dem eigenen Kurs hatten, habe ich mit einem Gastherrn getanzt, der viele Kurse weiter war und somit soo toll tanzen konnte! […] Der Ball war fantastisch, so wunderschön und lustig! […] Mein Tanzpartner war total nett zu mir und hat die ganze Zeit mit mir getanzt und ich bin ehrlich: Ich hab‘ mich damals total in ihn verknallt. Er war einfach so lieb zu mir und es gab so einige, echt romantische und filmreife Momente zwischen uns. Und das Highlight des Abends: Wir haben den 2. Platz beim Tanzwettbewerb gewonnen! […] Naja, es ist aber nix aus uns geworden, aber nichtsdestotrotz war es ein echt perfekter Abend!“
„Dagegen stinkt die nächste Nach vielleicht voll ab, aber sie war trotzdem richtig cool. […] Im Dezember habe ich das erste Mal so richtig die Nacht durchgemacht. Es war Julias Geburtstag, wir waren 7 Mädels und… es war klischee! :D Wir haben Magic Mike XXL geguckt – jaa, Schande über uns, aber es war halt echt lustig. Wir haben zwei Stunden lang über Politik diskutiert und Flüchtlinge und Schule und Datenschutz. (Apropos, du hältst ja echt gar nix von Datenschutz, ich weiß eeecht viel von dir!) Und wir haben ‚Wer bin ich‘ gespielt und ich haben jemanden Gott sein lassen, was echt lustig ist, weil man die Fragen nicht beantworten kann. ‚Bin ich weiblich? Bin ich über 50 Jahre alt? Bin ich groß? Komme ich aus einem Buch?‘ Joa… Naja, also nicht so wirklich. Irgendwann haben wir dann Karaoke gesungen. […] Jedenfalls ist es sehr komisch, nicht zu schlafen – ich mein, wann putzt man Zähne oder geht duschen? Das coolste war aber, als wir dann auf dem Balkon im Sonnenaufgang Yoga gemacht haben. Echt super! :)“

Caro hat noch mehr Geschichten! Früher waren sie und ihre Familie regelmäßig in Kroatien, so dass man die Bande dort auch schon kannte.

„An einem Tag hat ein Freund von dort uns zu einer abgelegenen Klippe gefahren und… es war so magisch! An einer tiefen Stelle konnte man problemlos ins Wasser und von dort aus, sind wir dann die hohen Steine hochgeklettert, was für mich echt schwer war – klein, schwach und schwer :D Nicht so einfach und ich habe mir die Hände, Beine und Knie aufgeschnitten an den Steinen, aber die Narben sind Erinnerungen. :) Es hat dann kurz gedauert, bis ich mich überwunden habe, aber ich bin einfach runtergesprungen! Das waren bestimmt 7 Meter! […] Danach saßen wir einfach oben auf den Steinen und haben uns den Sonnenuntergang über dem Meer angeschaut, ein Anblick, den ich auch so schnell nicht vergessen werde!“

Kommen wir zum letzten von Caros bedeutsamen Erlebnissen. Wir haben ja schon ein wenig über die Patchwork-Situation von Caros Familie erfahren. Sie lebt bei ihrem Vater, der hat eine neue Frau, die hat 3 Kinder. Eine Tochter, die älteste und einen 10-jährigen Sohn.

„Und dann noch Elias, er ist jetzt 19 Jahre alt und echt ganz cool. […] Also wirklich, wir reden nicht miteinander und wissen nichts über den anderen… Das fand ich echt schade, denn ich habe so ein kleines Faible fürs… ‚Stalken‘, auf harmlose Weise. D.h. ich habe so einige Dinge über Moritz in Erfahrung gebracht, die echt traurig sind und er tat mir soo Leid und ich wollte ihn in den Arm nehmen, aber… wir hatte einfach nichts miteinander zu tun, weshalb das nicht ging. […] Jedenfalls habe ich all meinen Mut zusammengenommen und ihm all das gesagt. Besser gesagt, ich habe ihm zu Weihnachten einen Brief geschrieben (du merkst schon, ich stehe auf Briefe). Ich habe ihm gesagt, dass ich es schade finde, dass wir nichts machen und uns kaum kennen und dass er jederzeit zu mir kommen kann, wenn er Reden will oder so. Er war ja soo gerührt! Das war so süß! Er hat mich dann ganz fest und lang in den Arm genommen und das hat mich wirklich unglaublich gefreut, ich hab fast geweint…“

Um es mit Caros Worten zu sagen:

„Ich hoffe, du siehst jetzt auch, dass das Leben wundervoll ist! Ich tu es auf jeden Fall! […]
Viele optimistische Grüße
Caro :)“

Es tut gut so etwas zu lesen. Leider muss ich feststellen, dass man viele schöne Erinnerungen schnell vergisst, wenn man sie nicht regelmäßig aufleben lässt. Vielleicht denkt ihr ja mal zurück und schreibt welche von euren besten Erlebnissen in die Kommentare, oder an mich als Brief (Die Adresse steht ja im Impressum, Datenschutz wuhuu!), damit ihr sie nicht vergesst :) Dinge, an die man sich immer Erinnern möchte oder Situationen, von denen man wünschte, sie würden ewig dauern!

Lasst es mich wissen :)

Caro & Chris sagen tschüss!


Post Scriptum


Meine Gedanken:

Ich hatte beim Lesen der Briefe und beim Schreiben des Blogs so viele Gedanken, dass ich dazu am besten noch einen eigenen Blogeintrag mache. Dieser hier bleibt so nahezu unkommentiert stehen und zeigt, dass ein Leben noch so verkorkst sein kann. Es gib trotzdem schöne Erinnerungen, an denen man sich festhalten sollte.







2 Kommentare:

  1. Hallo Chris,

    so jetzt habe ich mir einmal alles genau durchgelesen, wie versprochen. Und dein Blog ist mit Caro's Briefen echt was ganz besonderes. Wie schön, dass du diese Briefe auch so mit uns teilst.

    Caro's Sicht und deine Gedanken dazu, das ist echt was Besonderes! :) Ich bin auch begeistert darüber, wie offen du mit der ganzen Situation umgehst.

    Ich hoffe die Briefe von Caro gehen bald weiter!
    P.S.: Ich hoffe ich hab es nicht überlesen, aber wie alt glaubst du ist Caro? :)

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  2. Hallo Sylvia! Schön, dass du es einrichten konntest :) Ich bin tatsächlich ein paar Briefe im Rückstand, bemühe mich aber, diese zeitnah nachzuholen :)

    Ich gehe davon aus, dass sich Caro in der 10. Klasse befindet und so um die 16 Jahre alt ist. Keine Angst, du hast nix überlesen, das habe ich nirgends geschrieben :)

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